Das Ende Ihres Zeitraffer-Projekts nähert sich: Die Kamera ist schon abgebaut, Dateien sind gesichert. Doch wie wird aus der Flut an Fotoaufnahmen nun ein ansprechender Zeitraffer-Film? In diesem Artikel möchten wir Ihnen die Werkzeuge und Workflows vorstellen, die sich in unseren Arbeiten bewährt habe

Nur die besten Bilder landen im Film

Jeder Film besteht aus Einzelbildern (normalerweise 24 (Kino), 25 (alter PAL-Standard) oder 30 Bilder in der Sekunde). Durch das schnelle Abspielen der Einzelbilder entsteht beim Zuschauer der Eindruck einer kontinuierlichen Bewegung. Gerade bei Langzeit-Zeitraffern empfiehlt es sich jedoch, die einzelnen Fotos nicht einfach hintereinander abzuspielen, sondern diese zuvor zu filtern und zu bearbeiten.

Für das Filtern der Aufnahmen gibt es mehrere Gründe:

  • Unterschiede im Sonneneinfall / Schatten führen zu starkem Bildflackern: Da die Fotos einen langen Zeitabstand zueinander haben, kann in einem Foto die Sonne von Wolken verdeckt werden, im nächsten jedoch zeichnen sich harte Schatten ab. Indem wir Bilder mit starken Kontrastunterschieden zum vorherigen Foto filtern, können wir dieses Flackern schon im ersten Schritt minimieren.
  • Bauprojekte verlaufen nicht kontinuierlich. Es gibt Bauphasen, in denen sich rein äußerlich über längere Zeit sehr wenig verändert und andere Phasen, in denen in sehr kurzer Zeit große Veränderungen erfolgen. Bilder ohne Veränderung sollten daher ebenfalls entfernt werden.
  • Auch Aufnahmen vor Sonnenauf- und nach Sonnenuntergang sind für Langzeit-Zeitraffer-Filme ungeeignet.
  • Zuletzt können einzelne Aufnahmen durch Spinnenweben, Regentropfen, oder Verschmutzungen nicht verwertbar sein. Diese Bilder werden ebenfalls im ersten Schritt gefiltert.

Für das Filtering nutzen wir die Software LRTimelapse – ein Tool, das sich unter Zeitraffer-Fotografen seit Jahren bewährt hat.

Einige Beispiele von Bildern, die im ersten Schritt aussortiert werden.

Flickerfrei in satten Farben

LRTimelapse ist vor Allem auch in der nach dem Filtering folgenden weiteren Bearbeitung von großem Nutzen: Die Software liest Änderungen, die mit verschiedenen Werkzeugen in der Foto-Bearbeitungssoftware Adobe Lightroom durchgeführt wurden, und kann diese im Zeitverlauf durch Keyframes animieren und auf die dazwischen liegenden Bilder übertragen. Wir können damit also genau die gleichen Werkzeuge nutzen, die auch in anderen Fotografie-Disziplinen genutzt werden. Die Software verarbeitet dabei RAW-Dateien, um die maximal mögliche Qualität zu erzielen.

Helligkeitsunterschiede wie hier können durch den Deflicker-Algorithmus ausgeglichen werden.

Außerdem bietet LRTimelapse einen integrierten Deflicker-Algorithmus, mit dem Helligkeitsänderungen zwischen zwei Fotos angeglichen werden können. Nach der Bearbeitung in LRTimelapse haben wir einen flüssigen, flackerfreien Zeitraffer in einem Intermediate-Format – also einem Dateiformat, das im Vergleich zu gängigen Consumer-Formaten deutlich weniger Qualitätsverlust mit sich bringt.

LRTimelapse analysiert die Helligkeitswerte der einzelnen Fotos. Anhand dieser Basis kann die Software Helligkeitsanpassungen vornehmen.

Der letzte Touch

Bis zum fertigen Film fehlt jedoch noch ein letzter Schritt: Mit der Animations-Software Adobe After Effects reichern wir die Aufnahmen durch Einblendungen, Musik und Animationen oder – je nach Projekt – auch durch klassisches Filmmaterial an. Für den Fall, dass bei der Aufnahme kein ND-Filter zum Einsatz kam (und auf den Bildern daher Menschen zu sehen sind, deren Gestalt nicht in der Bewegungsunschärfe verwischt), kann es weiterhin sinnvoll sein, die Bilder in der Animations-Software ineinander überblenden zu lassen. Dies führt zu einem nochmals flüssigeren Gesamteindruck. Auch optionale Bearbeitungen wie ein Tilt-Shift-Effekt entstehen in diesem Arbeitsschritt.

Und nun ist er endlich fertig: Ihr Zeitraffer-Film.

Sie benötigen Unterstützung in der Bearbeitung? Dann ist Ihnen unser Team gerne behilflich. Sprechen Sie uns gerne an. 

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