Neben der notwendigen sorgsamen Vorausplanung und dem zeitlichen Umfang der Produktion selbst, stellt insbesondere die Nachbearbeitung eines Langzeit-Zeitraffers eine nicht zu vernachlässigende Herausforderung dar.
Selbst effektivste technische Kompensationsmaßnahmen während der Aufnahme können nicht verhindern, dass beispielsweise durch herstellerbedingte Toleranzen beim Schließen der Blende unter Umständen geringfügige Belichtungsunterschiede verbleiben, welche sich beim Abspielen als unschönes Flickern bemerkbar machen. Gerade bei Sequenzen, die über Tage, Monate oder gar Jahre erstellt werden, ändert sich die Lichtsituation über den Zeitraum der Aufnahme derart massiv, dass eine nachträgliche Korrektur unumgänglich ist.
Bei umfangreichen Produktionen kommen nicht selten Sequenzen zustande, die sich über zehn- oder gar hunderttausende Einzelbilder erstrecken; es käme einer kaum leistbaren Sisyphusarbeit gleich, bei solchen Datenmengen eine Belichtungskompensation auf Einzelbildbasis durchzuführen. Ebenso verhält es sich mit den Aufnahmen, deren subjektiver Belichtungseindruck oder Inhalt sich signifikant vom Rest der Sequenz unterscheidet (weil beispielsweise im Moment der Aufnahme eine Wolke vorbeigezogen ist und unterschiedlich viel Licht durchgelassen hat) und für eine flackerfreie Wiedergabe des Films vorher aussortiert werden müssen.
Um den enormen Zeiteinsatz dieser Bearbeitungsschritte zu minimieren, greifen wir auf verschiedene Methoden und Softwarelösungen zurück, von denen in erster Linie LRTimelapse von Gunther Wegner diese Prozesse enorm beschleunigt.
Die Metadaten-basierten Features und Graph-Visualisierungen der Parameter und Korrekturen helfen, Sequenzen hinsichtlich Bildauswahl und gradueller Belichtungskompensation schnellstmöglich und verlustfrei zu bearbeiten.
Beispielsweise kam es bei einem Projekt, bei dem am Persischen Golf über Monate hinweg der Aufbau eines der größten Krane der Welt als Zeitraffer festgehalten wurde, unweigerlich zu extremen Belichtungssituationen, die einen nachträglichen Sortierschritt notwendig machten. Mit LRTimelapse konnten nicht nur Einzelbilder mit extremen Belichtungsausschlägen schnell identifiziert und aussortiert werden, ebenso erwies sich die Software bei der Erstellung optimaler Tag- und Nachtübergänge als überaus hilfreich.
Und gerade weil sich trotz automatisierter Belichtungskontrolle während der Aufnahme störendes Flickern oftmals nicht völlig verhindern lässt, ist LRTimelapse ein umso wertvolleres Werkzeug für die professionelle Langzeit-Zeitraffer-Produktion.
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