Damit ein Zeitraffer nicht nur rein technisch gelingt, sondern auch das Endergebnis dem Look & Feel eines echten Films entspricht, muss bei der Wahl der Bild-Intervalle einiges in die Vorüberlegung mit einbezogen werden.
Grundsätzliche Fragestellungen sind zum Beispiel:
In der Regel besteht ein Film in Europa aus 25 Einzelbildern pro Sekunde. Dies entspricht der sogenannten PAL-Norm. Das TV Format beispielsweise unterliegt dieser Norm, somit müssen alle Film-Dokumente in der hier gültigen PAL-Norm codiert sein, damit Fernseh-Anstalten die Medien problemlos auf den entsprechenden Kanälen ausstrahlen können. Für Filme, welche im Internet ausgestrahlt werden, ist diese Norm nicht unbedingt relevant, denn Medien für das Internet können auch in 24, 30, 50 oder 60 Bildern pro Sekunde fehlerfrei dargestellt werden.
Da man jedoch auch unter Umständen die Ausstrahlung im TV in Betracht ziehen sollte, empfiehlt sich bei Zeitraffer-Filmen eine spätere Codierung in 25 Bildern pro Sekunde.
Fertige ich also pro Tag 25 Aufnahmen mit einem Zeitraffer-System an, so kann ich laut unserer PAL-Norm damit eine Sekunde an Film generieren. Für Projekte, welche über mehrere Monate hinweg mit gleichmäßiger Geschwindigkeit fortschreiten, erhalte ich einen homogenen Film von mehreren Minuten. Für eine Minute Film muss das Projekt also mind. 60 Tage unterbrechungsfrei aufgezeichnet werden.
Was jedoch, wenn das Projekt nur 2 Wochen dauert, und meine gewünschte Endfilm-Länge 2 Minuten betragen soll? Angenommen man kann während der Projektlaufzeit jeden Tag Aufnahmen generieren. 2 Minuten Film besteht aus 2x60x25 Einzelbildern – den sogenannten Frames. Das ergibt in Summe 3.000 Frames. Wenn man nun die 3.000 Frames durch 14 Tage teile, so muss man pro Tag mind. 215 Aufnahmen machen.
Angenommen das Projekt beginnt täglich morgens um 8:00 Uhr und geht bis 18:00 Uhr abends, so stehen uns am Tag 10 Stunden zur Verfügung, an denen wir die 215 Aufnahmen anfertigen können. Das entspricht 21,5 Aufnahmen pro Stunde. Dividiere ich 60 Minuten durch 21,5 Bilder, so muss ich alle 2,8 Minuten ein Bild anfertigen.
Diese Rechnung muss ebenso auf Projekt-Abschnitte angewendet werden, welche innerhalb eines kurzen Zeitraums geschehen. Bleiben wir doch bei unseren 25 Bildern pro Tag, also eine Sekunde Film pro Tag. Innerhalb eines (Bau-)Projektes wird an einem Tag das Dach gedeckt. Würde man das Bild-Intervall bei 25 Bildern pro Tag stehen lassen, so wären die Dachdecker-Arbeiten nur mit einer Sekunde im Film aufgezeichnet. Stellt diese Tätigkeit einen wichtigen Abschnitt innerhalb meines Projektes dar, so ist eine Sekunde sicherlich zu kurz, um diese Tätigkeit detailreich und lange genug in einem Gesamtfilm darzustellen.
Um diesen Vorgang in ausreichender Länge darzustellen, muss das Bild-Intervall an diesem Tag um das 10-fache verkürzt werden. So können wir die Dachdecker-Arbeiten in unserem Film mit einer Spielzeit von mind. 10 Sekunden detailreich darstellen. Andernfalls kann es vorkommen, dass einzelne Bau- / Projektphasen zu abrupt im Film als fertiges Zwischenergebnis erscheinen – wir erhalten keinen kontinuierlichen Flow in Bezug auf den Projektfortschritt im Gesamtfilm.
Es ist also von Vorteil, wenn man vor Projektbeginn die einzelnen Abschnitte im Detail betrachtet und einen sogenannten Intervallplan für den Zeitraffer erstellt, damit ein kontinuierlicher und harmonischer Flow des Projektfortschritts im Gesamtfilm zu erkennen ist.
Mit unseren professionellen, autark arbeitenden Zeitraffer-Systemen haben Sie die maximale Freiheit bezüglich der Einstellung der Bild-Intervalle und vieler anderer Parameter, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen!
Benötigen Sie Hilfe bei der Planung Ihres Vorhabens im Bezug auf eine Zeitraffer-Dokumentation?
Bildrechte Headergrafik: © Alextype – Fotolia.com
1 Comment
[…] Bei wichtigen Teilgewerken, welche beispielsweise innerhalb eines Tages verrichtet werden, kann das Bildintervall situativ erhöht werden, um den Vorgang länger im Film darstellen zu […]