Zeitraffer und Verschlusszeiten

Zeitraffer mit einer gewissen Bewegungsunschärfe (zu erkennen an sich bewegenden Objekten im Bild) wirken für das menschliche Auge natürlicher.
Um einen Zeitrafferfilm mit Bewegungsunschärfe zu versehen, welche ein Bestandteil des von vielen Filmemachern gewünschten klassischen Filmlooks darstellt, gibt es hinsichtlich der Relation zwischen Bildintervall und Kamera-Verschlusszeit einige Details zu beachten.

Verschlusszeiten im klassischem Film

Schauen wir uns ein Beispiel aus Aufnahmen von klassischen, digitalen Filmkameras an, welche in der Sekunde 25 Bilder produzieren. Um eine natürliche Bewegungsunschärfe zu erhalten, muss für jedes Bild eine Verschlusszeit von 1/50 Sekunden gewählt werden. Dies entspricht auch den Einstellungen für den klassischen Kinofilm. Im Klartext gesprochen muss jedes einzelne Bild mit mind. der Hälfte der Zeit belichtet werden bis das nächste Bild folgt. Bei 25 Bildern pro Sekunde (Bildintervall von 1/25 Sekunde) entspricht dies pro Bild einer Belichtungszeit von 1/50 Sekunde.

Analogie zum Zeitraffer-Film

Wählt man eine kleinere Belichtungszeit, so wird das einzelne Bild kürzer belichtet und sich bewegende Objekte erscheinen schärfer auf dem Bild. Diese Beziehung verhält sich natürlich analog zu Zeitraffer-Aufnahmen. Angenommen wir zeichnen jede Sekunde ein Bild auf, so muss jedes einzelne Bild mind. eine halbe Sekunde belichtet werden. Natürlich kommt es immer auf die sich im Bild bewegenden Objekte an. Treten fahrende Autos im Bild auf, so reicht sicherlich eine kürzere Belichtungszeit pro Bild aus. Verrichtet ein Baukran seine Arbeit, so kann auch länger belichtet werden, falls erforderlich.

Grenzen für Verschlusszeiten

Auch hier sind jedoch Grenzen zu beachten. Man kann bei einem Bildintervall von 20 Minuten bei Tageslicht keine 10 Minuten belichten. Das Bild wäre komplett überbelichtet und nicht zu gebrauchen. Als Faustregel kann man hier bis zu einigen Sekunden belichten – jedoch auch nur dann, wenn am Zeitraffer-System entsprechende ND-Filter zwecks Lichtabschottung verbaut worden sind.

Zeitraffer-Planung für Bauprojekte

Da es gerade bei Bauprojekten verschiedene Projektphasen gibt, in denen sich Objekte unterschiedlich schnell im Bild bewegen können, ist eine Planung im Voraus sicherlich sinnvoll, um ein homogenes Gesamtergebnis zu erhalten im Bezug auf eine natürliche Bewegungsunschärfe im Zeitraffer-Film.

Besonderheit Baudokumentation

Anders verhält es sich bei einer Baudokumentation zwecks Beweissicherung mittels eines Zeitraffer-Systems. Hier spielt jedes erkennbare Detail im Bild eine wesentliche Rolle. Demnach muss mit kurzen Verschlusszeiten unterhalb einer 1/100 Sekunde gearbeitet werden. Soll der resultierende Zeitraffer-Film später für Marketing-Zwecke eingesetzt werden, so gibt es Möglichkeiten in der Postproduktion eine Bewegungsunschärfe nachträglich zu simulieren.

Da unsere Zeitraffer Systeme stets mit hochwertigen Spielgelreflex-Kameras ausgestattet sind, steht Ihnen eine Vielfalt an Einstellungsmöglichkeiten zur kreativen Gestaltung eines Zeitraffer-Films zur Verfügung.

Sie planen Zeitraffer-Aufnahmen innerhalb Ihrer Filmproduktion? Gerne stehen wir mit unserer Technik und unserem Knowhow zur Verfügung.

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