Fernseher und Displays aus dem High-End-Bereich bestechen schon seit Jahren durch eine immer höhere Auflösung: Hochpreisige Displays können heute zum großen Teil eine Auflösung von 4K und teilweise auch 8K darstellen. Oft fehlt es aktuell noch an Inhalten, um dieser hohen Auflösung gerecht zu werden. High Definition (HD) ist der derzeitige Standard, der nach und nach von immer höheren Auflösungen abgelöst werden wird.
Dahingehend empfehlen wir die Erstellung Ihrer Zeitraffer- wie auch sonstiger Medieninhalte – in 4K oder höheren Auflösungen, um diese auch in Zukunft einsetzen zu können.
Hintergrundinformationen und triftige Gründe, weshalb Sie bei der Zeitraffer-Dokumentation Ihres Bauvorhabens auf eine höhere Auflösung setzen sollten, finden Sie in diesem Artikel.
Erstmal zur Theorie: Ein Bild setzt sich aus einzelnen Bildpunkten, sogenannten Pixeln, zusammen. Ein Pixel auf dem Bildsensor speichert die Intensität eines einzigen Farbtons – grün, rot oder blau. Durch die Kombination dieser Farbwerte können unterschiedliche Farbtöne erzeugt werden.
Grundsätzlich unterscheidet sich die Benennung der unterschiedlichen Bildauflösung zwischen der Fotografie und dem Bewegtbild: In der Fotografie wird meist von Megapixeln gesprochen. Ein Megapixel entspricht etwa einer Million solcher Pixel (ein quadratisches Bild von 1024 Pixeln in der Höhe und 1024 Pixeln in der Breite). Die Auflösung von Videos wird dagegen mit der Anzahl der Pixel in der Vertikalen (z.B. 720p oder 1080p) bzw. der Horizontalen (z.B. 2K, 4K oder 8K) angegeben. Videos können jedoch unterschiedliche Seitenverhältnisse besitzen. Nicht jedes 4K-Video hat also zwangsweise dieselbe Anzahl an Pixeln.
Für die meisten Zwecke ist ein Seitenverhältnis von 16:9 (Horizontale:Vertikale) üblich. Bei einem solchen Seitenverhältnis ergibt sich folgende Umrechnung:
720p (HD ready) | 1280 x 720 Pixel | 0,9 MP |
1080p (Full HD) | 1920 x 1080 Pixel | 2,1 MP |
2K | 2048 x 1152 Pixel | 2,4 MP |
4K | 4096 x 2304 Pixel | 9,4 MP |
5K | 5120 x 2880 Pixel | 14,7 MP |
8K | 7680 x 4320 Pixel | 33,2 MP |
Wie sich aus der Tabelle entnehmen lässt, besteht ein 4K-Ausschnitt aus etwas mehr Pixeln als vier Full-HD-Bilder. Dies eröffnet umfangreiche Möglichkeiten in der Postproduktion Ihres Zeitraffer-Films. So kann der Bildausschnitt für ein Full-HD-Video ohne Qualitätsverlust auf bis zu 200% vergrößert werden. Auf diese Weise kann der Bildausschnitt nachträglich angepasst werden.
Auch virtuelle Kamerafahrten sind kein Problem: So können Sie bewusst den Fokus auf jene Bildbereiche setzen, in denen sich in einem bestimmten Zeitraum am meisten verändert. Ihr Film wirkt damit deutlich dynamischer.
Höhere Auflösungen erlauben auch mehr Spielraum zum Stabilisieren ohne Qualitätsverlust: Ist die Kamera auf einem leicht beweglichen Untergrund befestigt (beispielsweise auf einem Baugerüst), so können Unwetter leichte Vibrationen verursachen, die sich im Zeitraffer als Hin- und Herruckeln bemerkbar machen. Stabilisierungsalgorithmen erlauben es, durch intelligente Bildausschnittverschiebungen diesem Ruckeln entgegenzuwirken und es so zu entfernen.
Selbst, wenn der Bildausschnitt nicht verändert werden sollte, bietet eine Aufnahme in höherer Auflösung einen entscheidenden Vorteil. Das Stichwort lautet „Downsampling“.
Ein Pixel auf dem Kamerasensor kann physikalisch nur die Intensität eines einzigen Farbwertes abbilden. Die Vielzahl der Farben, die wir letztendlich auf unseren Bildschirmen sehen, wird durch Kombination von Pixeln dreier Grundfarben erzeugt. Auf Kamerasensoren sind diese Pixel nach der sogenannten Bayer-Matrix angeordnet: Ein Quadrat aus vier Pixeln ist dabei in einen roten, einen blauen und zwei grüne Bestandteile unterteilt.
Um ein Bild in voller Farbpracht zu generieren, müssen für jedes Pixel die beiden jeweils angrenzenden Pixel der anderen Farben zur Annäherung in die Berechnung einbezogen werden. Moderne Algorithmen sind sehr gut darin, derartige Annäherungen zu treffen – dennoch führt dies auch heute noch dazu, dass das Bild durch diesen notwendigen Prozess feine Details verliert. Bei feinmaschigen Mustern können gar Bildfehler auftreten.
Der Prozess des Downsamplings beschreibt die Methode, Bilder in höherer Auflösung aufzunehmen und in der Postproduktion auf eine kleinere Auflösung zu skalieren. Da das 4K-Ausgangsbild mehr Pixel beinhaltet, müssen weniger Farbwerte geschätzt werden. Wenn wir zwei Bilder miteinander vergleichen – eines, das direkt in Full HD aufgenommen wurde, mit einem, das in 4K aufgenommen und auf Full-HD-Auflösung herunterskaliert wurde – so wirkt letzteres wesentlich detailreicher und schärfer. Des Weiteren kann durch Downsampling Bildrauschen minimiert werden.
Egal, aus welchem Blickwinkel man es betrachtet: Es empfiehlt sich in jedem Fall, Zeitrafferaufnahmen in einer möglichst hohen Auflösung anzufertigen. Unsere Kamerasysteme unterstützen Auflösungen von bis zu 8K. Eigenanfertigungen mit höheren Auflösungen sind selbstverständlich möglich.
Bildrechte Headergrafik: © Ivan – Adobe Stock
1 Comment
[…] Hohe Auflösungen Ihrer Zeitraffer-Aufnahmen erlauben es Ihnen, jedes Detail auf Ihrer Baustelle zu erfassen. Doch was, wenn ihr Bauprojekt so große Dimensionen einnimmt, dass Sie selbst mit einem sehr weitwinkligem Objektiv nicht den gesamten Baufortschritt erfassen können – zumindest nicht von der Position, an der die Kamera befestigt werden soll? Und was kann man tun, wenn die Kamera sehr nah am zu filmenden Projekt positioniert werden muss und sich der Bauprozess in einem Winkel von 180° oder gar mehr um die Kamera herum abspielt? […]